Wenn die Stimme unter Pollenflug leidet

Arno Fischbacher

Professioneller Speaker, Wirtschafts-Stimmcoach, Rhetoriktrainer, Autor

Woran erkenne ich, dass meine Stimmprobleme mit Pollen zusammenhängen?

Ein guter Indikator für allergische Reaktionen ist, wenn neben nasalen Problemen (Nießen, Rinnen, Jucken) auch Heiserkeit auftritt, ohne vorhergehenden Infekt (also etwa Husten, Fieber).

Leiden viele Menschen unter diesen Beeinträchtigungen?

Allergische Reaktionen der Stimme auf Pollenflug sind weniger weit verbreitet als jene auf Nase und Bronchien. Da aber die Schleimhaut des Kehlkopfes (Larynx) zwischen Nase und Lunge liegt, sozusagen in der „Mitteletage“, leidet die Stimme immer mit.

Was kann ich dagegen tun?

Vor allem sollten Sie zunächst den Nachweis sicher klären, etwa durch einen Allergietest. Solche Tests bieten HNO- und Lungenfachärzte ebenso wie Hautärzte, sowie die entsprechenden Fachabteilungen der Spitäler. Möglich sind symptombezogene Antiallergie-Therapien (Tabletten, Nasenspray) für die Dauer des Pollenfluges.

Was sind die wichtigsten Tipps zum Thema Allergien?

  • Achten Sie auf Allergenreduzierung im häuslichen und beruflichen Umfeld („Encasing“):
  • Gehen Sie während der Pollensaison möglichst wenig ins Freie – besonders an sonnigen, windigen Tagen.
  • Machen Sie so oft wie möglich Ausflüge zur Erholung in die Berge oder an die See – dort ist die Pollenbelastung geringer.
  • Erledigen Sie notwendige Wege am besten in der Früh. Meiden Sie Wiesen und Getreidefelder und halten Sie die Wiese im eigenen Garten kurz. Wenn möglich, mähen Sie aber nicht selbst.
  • Schlafen Sie bei geschlossenem Fenster im kühlen Raum. Stellen Sie Blumen aus dem Schlafzimmer oder auch aus dem Wohnzimmer lieber in den Vorraum. Nutzen Sie Fensterfilter gegen Pollen.
  • Befreien Sie Ihren Körper und besonders die Schleimhäute von Allergenen (= Pollen): Duschen Sie abends und waschen Sie dabei vor allem auch die Haare. Spülen Sie Ihre Nasengänge mit Salzlösung und waschen Sie sie frei, (1%ige Salzlösung oder gebrauchsfertige Lösungen aus Bad Ems oder Bad Gleichenberg).
  • Wohnräume: Reduzieren Sie Pollen- und Staub durch Staubsaugen mit antiallergischen Filtern oder einer zentralen, außerhalb der Wohnung gelegenen Absauganlage, an die der Staubsauger angeschlossen ist. Sollten Sie eine Wohnung oder ein Haus neu planen, beziehen Sie antiallergische Maßnahmen in Ihre Überlegungen ein. Vorsicht Klimaanlagen: nur sinnvoll mit (antiallergischen) Pollenfiltern.
  • Hilfreich sind auch Luftbefeuchter und Luftwäscher, wie z.B. von VENTA
  • Rauchen Sie möglichst nicht, da Ihre Schleimhäute dadurch noch empfindlicher werden. Auch Alkohol, Kälte, Parfum, vor allem aber Staub, können die Empfindlichkeit steigern.
  • Körperliche und seelische Fitness hebt die Widerstandskraft – das gilt auch für Allergien.
  • Akupunktur erzielt gute Erfolge, wenn es gilt, besonders heftige Phasen zu überstehen.
  • Ernährung: Bauen Sie Vollwertkost in den Speiseplan ein, auch das steigert die Fitness. Gesunde Ernährung kann köstlich schmecken wie viele Rezeptbücher beweisen. Beachten Sie jedoch Kreuzallergien der Pollen mit Nahrungsmitteln und vermeiden Sie diese strikt („Allergie-Diät“). Verwenden Sie nicht zu viele verschiedene Gewürze.
  • Bewegung tut auch dem Immunsystem gut: Bringen Sie Ihren Kreislauf jeden Tag rund zehn Minuten so richtig in Schwung. Achtung jedoch vor körperlicher Überbelastung: Das kann Asthmaanfälle auslösen! Betreiben Sie Sport während der Pollensaison besser in geschlossenen Räumen. Saunabesuche sind ebenfalls ein hervorragendes Mittel zur „Abhärtung“.

Was sagt die Medizin?

Die Alternativmedizin biete eine Reihe von Anregungen, allerdings können sie eine spezifische Immuntherapie meist nicht ersetzen. Bitte halten Sie Rücksprache mit einem HNO- und/oder Lungen-Facharzt Ihres Vertrauens.

Wenn Sie durch Pollenallergien schwer beeinträchtigt sind, bringen folgende Behandlungsansätze Linderung (nur nach ärztlicher Beratung und Verschreibung):

  • Antiallergica (DCNG-Nasen-und/oder Lungensprays)
  • Antihistaminika, cortisonhaltige topische Nasen- u/o Lungensprays gegen die Typ I Allergie
  • HNO-Therapie-Ansatz: Reduzierung der „Allergie-Schock- Gewebsverbände“, etwa Muschelreduktion mit Laser oder Celerontechnik u.a.

Ärztliche Beratung:

 

Empfehlung:
Pollen-App des österreichischen Pollenwarndienstes.

Auch bei Allergien interessant:
Triggerpunkte und Triggermechanismen von Pekka J. Pöntinen, Jochen Gleditsch, Raymund Pothmann.

 

 

 

Arno Fischbacher  ist Wirtschafts-Stimmcoach, Rhetoriktrainer, Redner und Autor. Er trainiert Vorstände, Führungskräfte und Mitarbeiter zu den Themen Stimme, Sprach- und Medien-Kommunikation. Arno Fischbacher ist Vorstand und Inhaber der Plattform  www.stimme.at

Arno Fischbacher im Internet
arno-fischbacher.com

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