Kein Schwein hört mir zu …

Dipl.-Ing. Vera Finck

Klassische Sängerin, Gesangs- und Theaterpädagogin und Stimmtrainerin

 

Wahrscheinlich summen Sie innerlich bereits weiter – und richtig – wenn Ihnen keiner mehr so richtig zuhört, interessiert sich offenbar auch keiner für Sie?!

Vielleicht erinnern Sie sich ganz konkret an die eine oder andere Situation, als Sie das Gefühl hatten, dass Ihre Botschaft beim Gegenüber gar nicht so richtig ankam. Vielleicht hat Ihnen Ihr Gesprächspartner dann mitten in Ihren Ausführungen eine so genannte „Blutgrätsche“ verpasst. Also das ist erst mal gar nicht Ihre Schuld! Das passiert im Fußball ständig, und dafür werden gelbe oder rote Karten verteilt.
Aber Sie wollen ja Ihre Gesprächspartner oder Ihr Publikum „am Ball“ halten und sie nicht „vom Spielfeld“ verweisen.
Machen Sie sich stimmlich interessant, und keiner wird Ihnen mehr ins „Spiel grätschen“, ins Wort fallen, auf sein Handy schauen oder gar während Ihres Vortrages einschlafen.

Hier einige kleine Tipps für Ihre stimmliche Präsenz, die Sie gerne mal ausprobieren können.

  1. Halten Sie Kontakt
    Das kann ein klarer Blickkontakt zu den Gesprächspartnern sein oder eine körperliche Zuwendung.  Natürlich sollen Sie niemanden anstarren. Zwischendurch richten Sie Ihren Focus auf sich selbst. Überprüfen Sie Ihren Stand oder Ihre Atmung mit einem so genannten „Schnell Scan“.
  2. Schnell Scan
    Scannen oder beobachten Sie sich innerlich von unten nach oben durch: Sind meine Füße hüftbreit in angenehmem Bodenkontakt? Sind meine Knie gelöst? Ist mein Becken beweglich? Bin ich im Brustkorb aufgerichtet? Sind Schultern und Arme gelöst? Sind Kopf und Kiefer frei beweglich? Ist meine Mimik gelöst?
  3. „Achtung! Ich werde bunt!“
    Treffen Sie Ihre Entscheidung zu sprechen ganz bewusst. Bevor Sie Ihre Botschaft platzieren wollen, stellen Sie sich einfach mal vor, Sie seien Teil einer Schwarzweiß- Fotographie und wollen nun durch ihr Sprechen darin farbig erscheinen. Das können Sie dann verstärken, in dem Sie sich vorher im Gedanken sagen: „Achtung! Ich werde bunt!“
    Sie treten bildlich aus der grauen Masse heraus. Ihr Aufmerksamkeits-Raum wird größer, Ihre Muskelspannung tritt in eine Präsentationsebene. Ihre Stimme wird sich dieser Veränderung anpassen. Ihr Sprechen wird bunt. Probieren Sie es aus. Sie werden schnell den Unterschied zwischen unbewusstem, beiläufigem und interessantem, gestalterischem Sprechen feststellen.
  4. Ziehen Sie alle Register Ihres Ausdrucks
    Schreiben Sie sich folgenden Satz auf einen Zettel: „Bitte alle Fenster schließen, die Chemiefabrik ist explodiert. Es ist das giftige Gas XYZ ausgetreten.“ Klingt vielleicht ein bisschen dramatisch, aber das hilft.
    Sie lesen oder sprechen insgesamt aber nur drei Wörter aus dem Text – und zwar im Abstand von fünf Sekunden. Während der fünf Sekunden Pause dürfen Sie sich aber nonverbal mitteilen, also mimisch und gestisch. Damit nehmen Sie Gefühle und Gedanken in die gesagten Worte. In den Sprechpausen bleiben Sie präsent. Das bildhafte Sprechen aktiviert nicht nur Ihre Stimme, sondern aktiviert auch Ihre Zuhörer.

Kommunikation ist ein Spiel mit unseren Mitmenschen. Gehen Sie mit Freude daran. Und es wird Ihnen gelingen, sich selbst und Ihre Zuhörer „am Ball“ zu halten.

Probieren Sie meine Tipps. Vielleicht haben Sie Lust, mich an Ihrem Erfolg teilhaben zu lassen. Ich freue mich über Ihr Feedback.

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Vera Finck ist professionell ausgebildete klassische Sängerin, Gesangs- und Theaterpädagogin und arbeitet als Trainerin und Coach in der Persönlichkeitsentwicklung mit dem Thema kommunikative Ressourcen Stimme, Sprache, Körpersprache und Auftrittspräsenz.

 

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